Chinesischer Tisch

Dieser Tisch ist laut Angaben seines Besitzers ca.500 Jahre alt, und war ein Spieltisch

Er ist in Kiefernholz gefertigt und in Monochromer Rotlacktechnik gefertigt. Durch einen Wasserschaden ist er in unteren Bereich schwer beschädigt worden, obwohl es im ersten Moment nicht so aussah. Unter der Einwirkung des Wassers ist das Holz und die Fassung aufgequollen. Beim erneuten Trocknen ist die Fassung schneller getrocknet und wieder starr geworden. Als nun das Holz trocknete, konnte die Fassung nicht mehr mit schrumpfen und hat sich vom Untergrund gelöst. Die Fassung steht Stellenweise nun in großen Blasen weg und wird dort nur durch die in den Grund einbebrachte Seide zusammen gehalten.  Nun bestand die Gefahr, dass sich beim erneuten Anleimen die einzelnen Teile übereinanderschieben. Ein heikles Unterfangen! Kleiner Ablösungen ließen sich optisch nicht erkennen, sondern nur durch leichtes Klopfen feststellen, welches an den gelösten Stellen einen helleren Ton hervorbringt. Von diesen gab es unzählige, welche optisch nicht auffallen konnten, da ein erreichen der betroffenen Stellen in den Spiralen nicht möglich war.

Besonders heikel war die Arbeit in den Spiralen, da man dort auch mit keiner Zwinge dazu kam um die losen Teile nieder zu pressen. Gott sei Dank war eine Eckverbindung der Maßen in Mitleidenschaft gezogen, dass der eingebaute Stoff unterbrochen war und die Leimung keinen Halt mehr hatte, weshalb ich mich dazu entschließen konnte diese zu öffnen. Dies ermöglichte es auch an den sonst unzugänglichen Bereichen Schadstellen fest zu stellen und Zwingen an zu setzen, was leider nötig war, da der Urushilack eine derart große Eigenspannung hat, dass ein einfaches Andrücken oder Anreiben, wie es bei Kreidegrund gemacht wird, keinen Erfolg brachte. Die Eigenspannung war sogar derart groß, dass die Zwingen mind. einen Tag angebracht bleiben mussten, da die Leimungen sonst keinen ausreichenden Halt hatten. Dies ermöglichte es nur sehr langsam und Stück für Stück vorzugehen. Der Schrumpfung des Holzes wegen müssten die Sprünge häufig nach bzw. auf geschnitten werden, um Überlappungen zu vermeiden und um wieder eine halbwegs ebene Fläche erzeugen zu können.

Nach der Fixierung der losen Teile im unteren Bereich war dieser zu Kitten. Der Grund besteht aus einer Asche Urushilackmischung. Ein Gemisch aus Asche, Kohle und Knochenleim ergab einen brauchbaren Kitt mit passender Farbe, welcher für den interessierten Fachmann als Kittung erkennbar und sich dennoch unauffällig in das Gesamtbild einfügte. Gekittet wurden nur die Nachgeschnittenen Sprünge, die offenen Risse und scharfe Übergänge, welche eine zukünftige Schadensgefahr darstellte. Dennoch hatte sich das Erscheinungsbild durch den nötigen restauratorischen Aufwand der Maßen geändert, dass eine Anpassung auch des oberen Teiles notwendig machte. So mussten auch im oberen Bereich die losen Teile fixiert werden und die scharfkantigen Übergänge gekittet werden.

Nach der Kittung musste das Stück noch einmal sorgfältig gereinigt werden und konnte dann mit einer dünnen schützenden Wachsoberfläche überzogen werden.